Maulbeerbäume
Die Anpflanzung von Maulbeerbäumen in Heiligensee geht auf einen Erlass des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (dem Vater Friedrichs des Großen) zurück. Bei seinem Regierungsantritt 1713 fand er einen verschuldeten Staat vor. Zur Tilgung der Schuldenlast ergriff er strenge Sparmaßnahmen, angefangen beim Königlichen Hof und in der Beamtenschaft und Verwaltung. Die planmäßige Bewirtschaftung brachliegender Ländereien wurde verfügt und auch der Anbau von Maulbeerbäumen. Der Erlass zum Anpflanzen von Maulbeerbäumen erging auch an die Heiligenseer Dorfkirchengemeinde. So wurden im Jahre 1719 für 16 Groschen 16 Maulbeerbaume auf dem Kirchhof der Dorfaue angepflanzt. Friedrich der Große forcierte bei seinem Regierungsantritt (1740) den Anbau. Das Dorf Heiligensee brachte es in dieser Zeit auf 67 Maulbeerbaume. Pfarrer, Küster und Schulmeister hatten für die Erhaltung und Pflege der Bäume zu sorgen. Die meisten Bäume jedoch gingen durch Frost, Mäusefraß oder Sturmbruch bald ein.
Heute stehen nur noch einer dieser alten Maulbeerbaumveteranen im Dorf - gegenüber des Restaurants „Dorfaue“.